Veit Valentin

deutscher Historiker; Archivrat im Reichsarchiv in Potsdam 1920-1932; Mithrsg. der Zeitschrift "Die Friedens-Warte" 1926-1932; emigrierte 1933 nach Großbritannien und 1940 in die USA; Veröffentl. u. a.: "Geschichte der deutschen Revolution von 1848/49"

* 25. März 1885 Frankfurt/M.

† 12. Januar 1947 Washington/D.C. (USA)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 15/1947

vom 31. März 1947

Wirken

Veit Rudolf Valentin wurde. am 25. März 1885 in Frankfurt a. M. als Sohn eines Gymnasialprofessors geboren, der sich auch als Kunstgelehrter und Goetheforscher einen Namen gemacht hat. Er studierte Geschichte und ließ sich 1910 als Privatdozent in Freiburg i. Br. nieder, wo er 1916 ao. Professor wurde. Im Jahre 1920 kam er als Rat an das Reichsarchiv in Potsdam. Diese Stellung hatte er bis zum Juli 1933 inne. Dann wurde er wegen seiner demokratischrepublikanischen Einstellung entlassen, ging zuerst nach England und weiter nach den Vereinigten Staaten, wo er an der Kongreß-Bibliothek und als Beauftragter der Rockefeller-Stiftung in Washington tätig war. V. war der erste, der ohne parteiische Einseitigkeit, ohne Geringschätzung, aber auch ohne legendäre Verklärung die Zertrümmerung des geistigen Reiches der Deutschen und die Tragik ihres Ringens nach Einheit und Freiheit objektiv erfaßt und gewertet hat. Er war vor allem der Geschichtsschreiber der deutschen ...